Da ich vermute, dass die hier heute hier anwesenden, also Sie über den Lebenslauf und die Vita der Künstlerin Angelika Schrott informiert sind, möchte ich mich in wenigen Sätzen direkt auf die Malerei von Frau Schrott konzentrieren.
Wenn wir nun einen Blick auf die gezeigten Bilder werfen, was Sie wie ich vermute auch schon getan haben, und obwohl die Ausstellung „Mediterrane Impressionen“ heißt, beobachte ich, dass die Malerin auf die Reaktion der äußeren Erscheinung, also auf den illusorischen Oberflächenreiz wie z.B. bei den Impressionisten, Pointilisten oder sogar den Naturalisten, verzichtet. Dies tut sie meiner Meinung nach zugunsten des Ausdrucks einer inneren Empfindung, einem tiefen psychologischen Kern, Ausdruck einer Vision.
Bei ihren Arbeiten richtet sich der Blick von Außen nach Innen, von der Natur auf den Geist. Die sinnlich wahrnehmbare Wirklichkeit gilt nur noch als Reiz, als auslösender Moment für das innere Erlebnis.
Es ist also eine lapidare, einfache, direkte Bildsprache, deren Vokabular aus einer ungebrochenen starken, großflächigen Farbigkeit, einer (fast) expressiven, dramatischen Pinselführung die manchmal bis zur Deformierung reichen kann. Auch der Linienfluss der Gestaltung wird zum Symbolträger psychischer Spannung. Die Künstlerin zeigt uns hier (auch) Landschaften welche sich genau wie schon erwähnt, durch die Kraft der Farben auszeichnen. Genauer gesagt, die Spontaneität übertrifft hier in diesen Bilder die Rationalität.
Das uns allgemein in der Malerei bekannte Farb- und Lichterlebnis wird hier in diesen Bildern zugunsten eines starken Ausdruckgehaltes eingesetzt. Es sind kompromisslose Infragestellungen des eigenen Ich, welche den nackten Trieb (und Wahn) in die Grellheit einer fast ekstatischen Farbenfülle treibt.
Obwohl Frau Schrott in ihren Arbeiten sogar Deformationen und perspektivische Verzerrungen in Kauf nimmt um der inneren Beweglichkeit während des Malvorganges Ausdruck zu verleihen, bemüht sie sich dennoch um eine disziplinierte Farbkultur.
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